Feuerwehr Intern
Hilfreiche Infos bei dringenden Fragen & Handlungsempfehlungen
HIV (Nadelstichverletzung)
Nach einem ungeschützten Kontakt zu Körperflüssigkeiten eines HIV-positiven Patienten (z.B. Nadelstichverletzung oder Kontakt mit offenen Wunden/Schleimhaut) ist schnelles Handeln erforderlich.
Maßnahmen:
- Sofort: Wunde bluten lassen, intensiv desinfizieren.
- Umgehend: Aufsuchen einer Notaufnahme oder eines D-Arztes.
- PEP (Postexpositionsprophylaxe): Sollte idealerweise binnen 2 Stunden eingenommen werden. Eine Einnahme ist bis zu 72h danach möglich, verliert aber mit der Zeit an Wirksamkeit.
Hepatitis C
Im Falle einer beruflichen Exposition gegenüber dem Hepatitis-C-Virus (z.B. nach Nadelstichverletzung) gibt es derzeit keine empfohlene Postexpositionsprophylaxe (Impfung oder Medikament zur Vorbeugung).
Vorgehen:
- Unmittelbar nach der Verletzung sollten Antikörper und Leberenzyme bestimmt werden (Ausgangswert).
- Hierzu sollte umgehend ein D-Arzt aufgesucht werden.
- Regelmäßige Nachkontrollen sind notwendig, um eine mögliche Infektion frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Meningokokken
Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Enge Kontaktpersonen haben ein erhöhtes Risiko, zu erkranken. Als "enger Kontakt" gilt z.B. der ungeschützte Kontakt zu Speichel des Patienten (z.B. bei Reanimation ohne Beatmungsbeutel).
Wann zum Arzt?
- Wenn ein enger Kontakt bestand (Prophylaxe klären).
- Wenn Frühsymptome auftreten: Fieber, Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit.
Verbrennungen (Einteilung & Maßnahmen)
Die Einschätzung der Verbrennungstiefe entscheidet über die weitere Behandlung.
Grad I
Rötung, Schmerzen (wie Sonnenbrand). Heilung erfolgt spontan.
Grad II a
Blasenbildung, Wundgrund ist rot und schmerzhaft. Der Wundgrund ist noch vital. Meist spontane Heilung innerhalb von zwei Wochen ohne Narbenbildung. Ambulante Behandlung oft möglich.
Grad II b
Blasen, Wundgrund ist weißlich/blass. Wenig Schmerzen (Nervenschädigung). Es zeigt sich keine normale Sensibilität mehr. Stationäre Aufnahme erforderlich.
Grad III
Wundgrund weiß/schwarz/lederartig (Nekrose). Keine Schmerzen im verbrannten Areal. Stationäre Aufnahme zwingend erforderlich.
Unfälle während des Einsatzes
Jeder Unfall im Feuerwehrdienst muss dokumentiert werden (Unfallanzeige).
- Schwerwiegende Unfälle: Unmittelbar durch den Rettungsdienst und ggf. Notarzt behandeln lassen.
- Leichtere Verletzungen: Bei nicht akut lebensbedrohlichen Verletzungen sollte ein D-Arzt(Durchgangsarzt) aufgesucht werden. Dieser findet sich im Regelfall in der Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses.
